Sind Sie ein Fan? dieGoerefragt #008


„Ein Fan ist ein Mensch,
der längerfristig eine leidenschaftliche Beziehung
zu einem für ihn externen, öffentlichen, entweder personalen, kollektiven, gegenständlichen oder abstrakten Fanobjekt hat
und in die emotionale Beziehung zu diesem Objekt
Ressourcen wie Zeit und/oder Geld investiert.“
(Quelle: Wikipedia)

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Ohne Fans würde so vieles nicht funktionieren, was wir als selbstverständlich erleben. Vielleicht ist das Fantum eines der wichtigsten Gesellschaftsspiele unserer Zeit, nicht nur um die Wirtschaft in Gang zu halten. Marketingverantwortliche wissen schließlich genau, warum sie versuchen, ihre Kunden zu Fans ihrer Marke zu machen.

Ich könnte Sie auch fragen: Mögen Sie Gesellschaftsspiele? Denn das kompetitive Element des Fan-Dasein ist von besonderer Bedeutung: Wenn ich Fan von jemandem oder etwas bin, grenze ich mich von anderen, die das nicht sind oder von jenen, die die Konkurrenz anhimmeln, ab – ich bin etwas besseres, habe eigentlich schon gewonnen bzw. verhelfe meinem Objekt der Anhimmlung zum Sieg, indem ich mich bestmöglich für ihn bzw. sie einsetze. Im Idealfall gelngt es mir sogar, andere, die noch nicht Fan sind, ins Boot zu holen, ansonsten beschränke ich mich darauf, sie irgendwie zu bekämpfen, damit sie ihren Einfluss nicht so geltend machen können wie ich. Im Fußball wird das offensichtlich, weil hier das Fantum inszenierter Teil eines Wettbewerbs ist, Fans werden hier zum sprichwörtlichen zwölften Mann auf dem Platz. Doch auch in allen anderen Bereichen sind die Fans Teil eines Kampfes.

All jene übrigens, die für sich in Anspruch nehmen, bewusst ein Leben jenseits einer Fan-Identität zu leben, sind wahrscheinlich auch die, die sich als Atheisten bezeichnen würden – den an Gott glauben ist irgendwie artverwandt… Es sind all jene, die hoffen, dass eine Telefonabstimmung wie bei „The Voice of Germany“ nicht nur in den Händen von Fans liegt, sondern auch noch durch jene beeinflusst wird, die unabhängigen Musikgeschmack zeigen. In diesem Fall („The Voice of Germany“) wirkt es übrigens tatsächlich so, als ob der Sieg von Ivy Quainoo der Beweis dafür ist, dass Fans allein nicht alles entscheiden – oder liegt es daran, wie mein Freund sagt, dass die Fans von YouTube-Sing-Song-Writer-Diva Michael Schulte zwar im Netz auf „gefällt mir“ klicken, aber den Medienwechsel zum Handy nicht hinbekommen, um eine Telefonabstimmung zu beeinflussen? Sicherlich gilt: Ohne Fans kein Kult. Und dass Ivy Kult wird, wage ich zu bezweifeln…

Was mich zu meiner eigenen Angelegenheit bringt, die zurzeit auf Fans angewiesen ist: die öffentliche Abstimmung über den Fernkurs des Jahres 2012. Hier steht auch der Fernlehrgang „Social Media Manager/in“ zur Wahl, den ich fürs ILS entwickelt habe – und dem ich jetzt natürlich viele Fans wünsche, die (im Sinne der obigen Definition) keine Zeit und Mühen scheuen, alle 24 Stunden den Link zu öffnen und zu klicken…

Und darum wiederhole ich meine Eingansfrage: Sind Sie ein Fan?

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